Artikel: as/if Record Store Espressobar - Status Quo
as/if Record Store Espressobar - Status Quo
Wir wünschten uns dass wir anderes zu berichten hätten…
Aber von vorn: Kurz vor Beginn der Pandemie im letzten Jahr haben wir das neue as/if als Espressobar in Köln Nippes fertiggestellt. Dies ist unter besten Voraussetzungen mit professionellen Architekten und einem Vorabbesuch bei der Bauaufsicht Köln geschehen. Letztere zeigte sich im Erstgespräch durchaus angetan vom Konzept, eine ungenutzte Garage (Leerstand seit 2017) von insgesamt 80qm Nutzfläche in eine kleine Kaffee-Wohlfühloase zu verwandeln. Wir zeigten uns schon vor der Umsetzung mit allen Auflagen und Kompromissen der bevorstehenden Umnutzung Einverstanden. Somit hätten wir z.B. unter Umständen auch Stellplätze abgelöst oder neue Brandschutzauflagen vollumfänglich hergestellt. Natürlich waren Sanitäre Anlagen ebenso Bestandteil der Planungen wie Lagerräume und einer Vorbereitungsküche. Eben all das, was es für eine gewissenhafte Errichtung unseres Konzeptes benötigt hätte.
Der Antrag zur Umnutzung der Fläche einer Garage zu Gewerbeflächen wurde am 20.02.2020 eingereicht - Eine „Empfehlung“ vom Teamleiter der Bauaufsicht unseren Bauantrag zurückzuziehen bekamen wir schlussendlich am 01.12.2020 per E-Mail.
Sehr forsch wurde uns in dieser Mail als primärer Grund mitgeteilt dass eine Zweckentfremdung besagter Flächen nicht genehmigungsfähig seien. Dies hätte uns wohl aus Sicht des Teamleiters auch bereits klar sein müssen. Dem entgegen zu stellen ist natürlich dass bereits im Vorfeld durch unseren Architekten alle erforderlichen Maßnahmen zur Umnutzung klar herausgearbeitet wurden - Aber auch nach erneuter Prüfung konnte niemand irgendwelche Probleme finden/feststellen warum unser Vorhaben aus Baurechtlicher Sicht nicht Beschlussfähig sein könnte.
Zwischenzeitliche Versuche mit besagtem Teamleiter bzgl. der Ablehnung ins persönliche Gespräch zu kommen, um eine beidseitige Lösung oder etwaige Vorschläge für die Umnutzung zu besprechen sind wiederholt gescheitert. Dazu kamen im selben Zeitraum auch noch Abwesenheits-E-Mails, dass die einzig Klärende-Instanz nicht im Dienst sei, mit Bekanntgabe einer Vertretung die es im Bauamt gar nicht gibt. Am Ende mussten wir zusammen mit unserer Architektin in einem Fax um Fristverlängerung bitten, da es uns innerhalb der vom Bauamt gesetzten Frist nicht möglich war irgendjemanden aus dem Team des Teamleiters (pun intended) zu erreichen. Uns waren schlichtweg die Hände gebunden. In den letzten 1,5 Jahren gab es seitens der Stadtverwaltung keinerlei Empfehlung, wie man sich eine Umnutzung vorstellen könne. Keinerlei Interesse sich mit unserem Konzept oder uns als Person auseinander zu setzen. Wir wurden mit unserer Idee, einem sehr weit ausgearbeitetem Konzept und unseren getätigten Investitionen einfach abgewatscht. Vielmehr noch darum gebeten am besten von weiterem Verwaltungsaufwand abzusehen und unseren Antrag einfach zurückzuziehen. Telefonate wurden unterbunden und persönliche Treffen beim Bauamt ausgeschlagen. Dabei hätten wir uns einfach nur gewünscht dass die Verwaltung nicht einfach verhindert, sondern mit uns in den Dialog geht um eine Lösung für ein Problem zu finden, welches bis Heute im vollem Umfang einzig und allein dem Bauamt bekannt ist. Ein wenig Interesse und ein halbstündiges Telefonat seitens der Verwaltung hätte uns an dieser Stelle monatelange Mietzahlungen erspart und vor allem Gewissheit über unser Vorhaben gegeben. Somit fehlt es am ganz langem Ende dieses kräftezehrendem Verwaltungs-Apparates an Motivation, Geld und Durchhaltevermögen um immer wieder gegen Windmühlen anzutreten.
Bereits mit dem ersten as/if Record Store Café im Belgischen Viertel sind wir an der Kölner Stadtverwaltung mit ganz ähnlichen Problematiken gescheitert. Wir hätten sehr gerne im Zeichen der Stadtentwicklung und dem ganzen Zuspruch von euch und unseren Nachbarn in der Sechzigstr. diesen schönen Laden eröffnet. Weiterhin tollen regionalen Kaffe ausgeschenkt, Schwarzes Gold und kleinere Leckereien angeboten, Vinyl, Kölner Künstler und Kultur gefördert.
Am Ende sind wir allerdings als Unternehmer, Gastronomen und auch Architekten nicht unbedingt berechtigt mit etwaigen Entscheidungsträgern auf Augenhöhe sprechen zu dürfen. Und auch wenn wir mit der Kommunalpolitik und als jahrelanges Mitglied der Kölner Klubkomm ganz nah dran sind. So scheint das Interesse für Wirtschaftsförderung, Stadtentwicklung und den Kölnern Anwohnern an entscheidender Stelle einfach nicht gegeben zu sein.
Wir alle hatten in den letzten Monaten mit einer anhaltenden Pandemie und verheerenden Naturkatastrophen - und somit mit viel wichtigeren Dingen zu tun. Zeiten in denen es um Unterstützung, Zuversicht und Verständnis geht. Wie schön wäre es nur, wenn dies einfach am Ende für uns alle gelten würde.
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Don’t Stop Us Now: Wir sind nach wie vor mit allem anderen für euch am Start. Schwarzes Gold gibts en masse online, im Weinhandel und in deiner Lieblings-Bar/Restaurang um die Ecke. Wir sind weiterhin als Veranstalter, Caterer und Musik-Supporter für euch unterwegs & werden nicht aufhören mit euch Ideen in die Welt zu tragen (dann halt an anderer Stelle...)
Bis ganz bald,
Dein as/if records Team